Nachher wollen es alle immer schon vorher gewusst haben. Natürlich gab es früher viel Kritik an Klinsmann – aber die kam ja wohl von anderer Seite. Nachdem Klinsmann nicht mehr Bundestrainer sein will, sieht Spiegel Online ihn als einen, der sogar den Olymp erreicht hatte, veröffentlicht Reaktionen von Klinsmann-Fans (und derzeit gibt es nur Klinsmann-Fans), im Diskussionsforum trauern die Leser um den Bundestrainer, die Fotogalerie trägt den Titel So schön war’s mit Jürgen Klinsmann.
Nun zur Kritik am Ex-Bundestrainer. Unter dem Titel Maul-Fouls gegen Klinsmann “dokumentiert SPIEGEL ONLINE die bösen Fouls, die der Ex-Nationaltrainer einstecken musste”, darunter auch die Attacken der Bild-Zeitung, der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgmeinen Zeitung. Schreibfaul wird Spiegel Online aber, sobald es um die Maul-Fauls im Spiegel geht. Denn zu Beginn von Klinsmanns Amtszeit als Bundestrainer veröffentlichte der Spiegel zwei überwiegend Klinsmann-kritische Artikel, später war das Blatt – gerade im Vergleich zu anderen Medien – eher Klinsmann-freundlich, aber es gab auch dann noch Klinsmann-kritische Passagen im Blatt. Doch jetzt findet sich bei Spiegel Online kein Hinweis darauf, dass im Mutterblatt zum Beispiel stand: