Lesebeute: Reiche Alarmschreie

  • In der Berichterstattung um die Rede von Marcel Reich-Ranicki bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises gab es ein wenig orthographisches Durcheinander, wie sich verschiedene Blogs amüsieren.
  • Unter dem Titel „Endzeit ist Geld“ entsetzt sich der „Alarmschrei“ über die sponsche Sortierung von Haupt- und Nebensächlichkeiten:

    „Ich möchte es zusammenfassend mal so sagen: hallo? Abgesehen davon, dass das Leiden und Sterben von Menschen hier abenteuerlicherweise nicht als das eigentliche Problem, sondern nur als Ursache des eigentlichen Problems, des Erlahmens der Wirtschaft, eingestuft wird, ist es auch eine ziemlich banale Erkenntnis, dass die Wirtschaftsleistung tendenziell abnimmt, wenn die Menschen krank darniederliegen und sterben.“

  • Ehrensenf läuft nicht mehr auf SpOn.
    Thomas Knüwer kritisiert die fehlende Weiterentwicklung des Formats:

    „Ehrensenf auf Spiegel Online ist ein Video-Format – nicht mehr.“

    Seine Diagnose: Angstdenken.

  • Rund um Stefan Austs verfilmtes Buch gab es in den letzten Wochen zahlreiche Meldungen. So soll die RAF laut Aust seinerzeit einen Anschlag auf ihn geplant haben.
    In der neuen Gattungsform „2-Wochen-Bilanz“ hält Boris Hermann den RAF-Film für gescheitert (Berliner Zeitung, via Netzeitung).
    Auch der ehemalige Spiegel-Redakteur Oliver Gehrs hat für den „Aust-Eichinger-Komplex“ wenig Sympathie:

    „Fast ein Vierteljahrhundert später lässt sich Aust seine als Oral History getarnten Räuberpistölchen durch Eichingers Ballermann-Epos noch einmal bestätigen.“

    Ignes Ponto, Witwe des von der RAF erschossenen Bankiers, hat aus Protest gegen den Film das Bundesverdienstkreuz zurückgegeben.

  • Beim SpOn-Veranstaltungskalender können Leser eigene Terminvorschläge machen.
  • Spiegel-Online ist weiterhin die reichweitenstärkste deutschsprachige Nachrichtensite. Im zweiten Quartal 2008 wurde der Abstand zur zweitplatzierten Bild sogar noch größer.
  • Das digitale Altpapier wundert sich über einen Spiegel-Online-Nachtreter zu öffentlich-rechtlicher Anstaltswerbung: „Nicht selbst drauf kommen, aber dann umso lauter verwundet aufschreien.“
  • Der Wortvogel kritisiert die Übersetzung von „tearing down“ mit „abreißen“.
  • Auf eine Sprachkritik aus dem April sind wir erst jetzt aufmerksam geworden, verlinken sie aber gerne, auch wenn keine Quellen der Sprachstücke angegeben sind, man sie sich also ggf. mühsam übers Archiv zusammenpuzzeln muss.
  • Spiegel-Online lässt sich mit einem Browser-Plugin durchstöbern.
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