Spiegel mag große Brüste

Eigentlich sind Fotos ja da, um die Aussage eines Artikels zu unterstützen. Erst ist also der Artikel da und dann geht es um die Bebilderung. Aber manchmal hat man den Eindruck, als würden Artikel im Spiegel zum Thema Partnerwahl und Sex nur geschrieben werden, damit es eine Rechtfertigung dafür gibt, nackte Haut ins Nachrichtenmagazin (oder sogar auf den Titel) zu bekommen. Das hieße dann: Erst verteilt die Fotoredaktion ein paar Brustwarzenbilder auf den Seiten und dann wird jemand gesucht, der etwas dazu schreiben kann. Für diese These spricht, dass die Fotoredaktion regelmäßig ihr Lieblingsbrustwarzenbild ins Blatt bringt – ganz egal, um welches Thema es geht. Egal, ob ein Artikel am 28. Februar 2005 vom „liebenden Affen“ handelt, ob es am 06. Februar 2006 um „Schmerz und Glückseligkeit“ geht, am 15. Mai um die „Gleichstellungsdroge“ oder am 29. Mai um die Bebilderung der Leserbriefe – immer das gleiche Bild von der Fotoagentur Mauritius:

liebesspielklein.jpg

Auch Spiegel Online zeigt in typischer Boulevard-Manier gerne nackte Haut – und bevorzugt wie das Mutterblatt große Brüste, etwa als visueller Anreiz neben Reinhard Mohrs Artikel Mehr Sex vor dem Spiel:

grossebrueste.jpg

Oder dieses Bild in einer Fotogalerie, die von mehreren Artikeln aus verlinkt ist:

nacktebrueste.jpg

Mit Dank an QuakQuak für die Anregung und das obere Foto.

14 Gedanken zu „Spiegel mag große Brüste

  1. siegstyle

    wahnsinn. titten in einem magazin. dürfen die das bei spiegel nicht? macht doch jeder.

    zeigt eher eure verklemmtheit. oder macht ihr beim sex auch das licht aus???? hahahahahahaaha

  2. Metty

    Wahnsinn….
    Ich frage mich wo das Problem ist?
    Die Bilder sind jeweils schön anzusehen. Und warum sollen sie nicht wiederholt abgebildet werden?
    Wir dadurch jemand diskriminiert? In Verruf gebracht? Oder sonst etwas?

  3. siegstyle

    Ihr macht einfach nur auf Probleme aufmerksam, die keine sind. Warum soll man Sex-Geschichten nicht mit dem gleichen Bild „bebildern“? Außerdem gibt es dafür einenen guten Grund: Vielleicht wisst ihr nicht wie teuer es ist immer neue Bilderrechte einzukaufen bzw. neue Bilder shooten zu lassen.

    Wenn der Spiegel die Rechte eben an diesem Bild besitzt, dann benutzt er es in Abständen von mehreren Monaten eben mehrmals. Das nennt man kaufmännisches Denken.

  4. maloXP

    @ siegstyle
    Der Spiegel war mal dafür bekannt, dass er dieses kaufmännische Denken nicht als Leitmotiv für dessen journalistisches Arbeiten nahm. Mit anderen Worten: Nicht die Mehrfachverwendung dieses Schmuddelbildchens ist das Problem, sondern die Tatsache, dass der SPIEGEL seine Integrität für die Auflage in die Tonne tritt, also _dass_ er solche Bilder überhaupt nötig hat.

  5. sebastian Beitragsautor

    Ich finde das Hauptproblem ja nach wie vor die Boulevard-Tendenzen des Blattes, die sich u.a. an dem Abdruck von Nippelbildern zeigen. Dass es häufiger mal das gleiche Nippelbild ist, finde ich auch noch erwähnenswert, aber eindeutig zweitrangig.

  6. siegstyle

    also wenn das thema sex ist, mit was sollen die das dann bebildern? also nackte haut gehört doch da irgendwie mit dazu, oder sehe ich da was falsch?

    wo ist das problem eine geschichte über sexualverhalten mit einer liebessezene zweier nackter menschen zu bebildern? das macht doch sinn und bedient nicht voyeurismus.

    im gegenteil: sollen die eine biene zeigen, die eine blume bestäubt? das wäre total prüde und nicht unserer gesellschaft angemessen.

    anders wäre es, wenn man jedes thema mit ner nackten frau verkaufen wollte…

  7. maloXP

    anders wäre es, wenn man jedes thema mit ner nackten frau verkaufen wollte…

    z.B. Siegmund Freud, Singlebörsen, Bewegung als Mittel gegen Krankheiten, Geschwister? Auch im letzten Jahr gibt’s einige Beispiele. Mit Titten und nackter Haut verkauft man besser. Dass der Spiegel das nötig hat, ist armselig.

    wo ist das problem eine geschichte über sexualverhalten mit einer liebessezene zweier nackter menschen zu bebildern? das macht doch sinn und bedient nicht voyeurismus.

    Nochmal: Warum ist das Thema denn so häufig Sex?

    (Sorry, falls HTML nicht dargestellt wird)

  8. siegstyle

    Au mann. Jeder weiß, dass Freuds Psychologie eben auch stark mit den Geschlechterollen (Penisneid) zusammenhing. Und die Illu ist ja nun wohl in keinster Weise sexistisch. Oder sollen sie ne verhüllte Frau zeigen.

    Ob es einem gefällt oder nicht: unsere Gesellschaft lebt mit Bildern nackter Menschen. Das zeigen ja auch die Bilder der weiblichen Fans: keiner zwingt sie, ihre angemalten Titten zu zeigen. Oder „I love football“ über ihre Bälle prangen zu lassen. Sie machen es einfach.

    Das nennt man auch ungezwungener Umgang mit Sex. Nicht alles wo ne nackte Frau drauf ist, steckt auch sexuelle Ausbeutung drin. Bitte mal merken ihr Sittenwächter. Ihr seid ja schlimmer als im Iran…hahahahahaha.

  9. Pingback: Channel Hopping » Bildblog vs. Spiegelkritik

  10. maloXP

    @ sieg:
    Deine Phrasen werden auch nicht dadurch besser, dass Du sie mehrfach wiederholst und als Argumentation verkaufen willst.
    Ich finde die „Illu“ durchaus sexistisch. Da kannst Du mir zehnmal Prüderie vorwerfen.
    Das Mädel mit der Fahnen-Brust wollte vermutlich ihre 15 minutes of fame. Dann war sie bei SpOn, obwohl sie wohl eher mit der Bild bzw. einem der britischen Pendants gerechnet hatte. Naja, auch gut… :/

    Nur weil man sich so dran gewöhnt hat ist es nicht normal. Nur weil man es nicht besser kennt ist es nicht (noch lange nicht) egal.
    (Kettcar – Deiche)

  11. siegstyle

    Sorry. Aber Zitate von Rockbands machen deine Aussagen eben auch nicht besser.

    Denn: Wir kennen es ja andersrum. Die prüden 50er sind gar nicht so lange her. Und was meinst du, warum es in den 60ern eine sexuelle Revolution gab? Weil das alles so toll war, diese Prüderie? Oder: Es gibt durchaus Gesellschaften, in denen man solche Bilder nicht zeigen darf: islamische Länder oder Indien.

    Zensur ist immer schlecht. Ob es sich um poltische handelt oder sexuelle. Jeder muss selbst entscheiden können, wo seine Schamgrenze liegt. Ein erotisches Bild eines Pärchens beim Liebesspiel ist jedenfalls meiner Meinung nach kein Fall für sexuelle Ausbeutung der Frau.

    Ich bin bestimmt nicht dafür, dass alles und jedes mit Titten verkauft werden soll. Aber bei der Kritik hier, würde ich einzig und allein bei dem Titel-Bild „Bewegung ist gesund“ sagen, dass man das auch ohne ne nackte Frau hätte hinbekommen können. Alle anderen Themen kann man schon mit nackten Menschen bebildern.,

    Und: der Spiegel macht es doch nicht immer. Beim Thema „Warum Sex?“ Wurde dies zum Beispiel nicht getan. Kann man ja auch mal erwähnen.

    Wie gesagt: Nackheit ist nicht gleich Ausbeutung. Und einen Artikel über Sex mit nackten Menschen (der Mann ist ja auch nackt) zu bebildern, ist das normalste der Welt.

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