Über den Druck der Quote bei Online-Journalisten berichten Benedikt Tüshaus und Prof. Klaus Meier bei onlinejournalismus.de
Tüshaus hatte für seine Diplomarbeit an der Hochschule Darmstadt in neun Online-Redaktionen, darunter SpOn, über die Bedeutung des Leserverhaltens auf die redaktionelle Konzeption von Nachrichtenangeboten geforscht.
Unsere Befragung ergab jedoch einen ganzen Katalog von Aspekten, die bewusst und unbewusst mehr oder weniger stark einen Quoten-Druck auf Online-Journalisten ausüben können. Dazu zählen neben wirtschaftlichen Zielvorgaben Vergleiche mit bereits erzielten Bestmarken oder auch persönlicher Ehrgeiz. Einige Redaktionen gehen dazu über, leistungsabhängige Gehaltsmodelle für leitende Redakteure direkt an Quotenerfolge zu koppeln – was sicher nicht unproblematisch ist.
Gleichzeitig stellten wir – zumindest in den Aussagen der Journalisten – durchwegs ein ausgeprägtes Bewusstsein für diese Zusammenhänge fest. Als kontrollierende Instanzen wirken neben einer Verpflichtung gegenüber der spezifischen Färbung der Berichterstattung auch die Orientierung an einer bereits etablierten Marke (Muttermedium) sowie ein durch redaktionelle Sozialisation und Ausbildung gefestigtes journalistisches Selbstverständnis.
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