Korrekturverständnis

Die SPIEGEL-Titelgeschichte „Rettet dem Deutsch“ (40/2006), deren inhaltliche Qualität mit dem Untertitel „Die Verlotterung der Sprache“ hinreichend beschrieben ist, liegt bei uns noch unverdaut. Aus dem hanebüchenen Quatsch den Mathias Schreiber da zusammengetextet hat (zu viele Fremdwörter, früher warfen sich die Bauern auf dem Felde noch Lyrik zu, heute gibt es nur noch SMS-Minimal-Kommunikation; Deutsche wagen es, im Urlaub die undeutsche Sprache ihres Gastlandes zu sprechen; Ausländer können viel zu schlecht / wenig Deutsch; Deutsch muss als Staatssprache im Grundgesetz verankert werden etc.), würden wir uns auch nicht die Nettigkeit raussuchen, die Stefan Niggemeier beklagt, wenn der SPIEGEL in diesem Zusammenhang nicht ein merkwürdiges Korrekturverständnis zu Protokoll gegeben hätte.

Auf Seite 187 schreibt Schreiber:

Schon 2004, so stellte eine Studie der Universität Hannover fest, waren unter den 100 am meisten verwendeten Wörtern deutscher Rede 23 englische, fast ein Viertel – 1980 war es noch eines.

Dazu der Medienjournalist und BILD-Blogger Stefan Niggemeier:

Das ist Quatsch. Es ging nicht um die 100 häufigsten Wörter überhaupt, sondern um die 100 häufigsten Wörter in Werbeslogans (pdf).

Doch der SPIEGEL teilt mit, er habe zu diesem Punkt bisher keinen Leserbrief erhalten – mithin kann also offenbar auch keine Korrektur erfolgen. Für diese Funktionszuweisung hält Stefan Niggemeier noch ein Leserbriefdokument aus dem letzten Jahr bereit.

4 Gedanken zu „Korrekturverständnis

  1. Cherubim

    Ich habe mir den Spiegel extra von einem Freund ausgeliehen, damit ich mir vorher ein Bild machen kann. Leider hast du dem „hanebüchenen Quatsch von Mathias Schreiber“ wenig Sachliches entgegenzusetzen. Außer einem bedauerlichen Sachfehler von Schreiber, den du in anderen Blogs entdeckt hast und mit dem du nun frohlockend den ganzen Artikel abzuqualifizieren suchst. 1 Fehler auf 15 Seiten. Im Grunde hast du nur kundgetan, dass dir die ganze Richtung nicht passt. Und willst und uns nun deine persönlichen Abneigungen als „Kritik“ verkaufen…

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