Wahrheits-Schock: Doch kein Steuerwunder?

In der Wirtschaftsberichterstattung überschlagen sich derzeit die positiven Meldungen, dass in der Euphorie schon mal das Kleine Einmaleins entfällt. So beim spontanen Kommentieren im SpOn-Teaser zum Artikel „Experten prophezeien Steuerwunder“:

Für Finanzpolitiker ist es ein Traum, für die Bürger zumindest nicht schlecht: Steuerexperten erwarten in Zukunft erhebliche Mehreinnahmen bei Bund, Ländern und Gemeinden. Sogar ein ausgeglichener Staatshaushalt scheint noch in diesem Jahrzehnt möglich – zum ersten Mal seit 1969.

Damit die Bürger sich ehrlich freuen können, sollte man ihnen das Geldwunder etwas transparenter machen. Und dann wird klar: Das Wunder ist nichts anderes als ein Geldfluss von Bürgern zum Staat. Ob die Bürger es dann nicht schlecht finden, dass sie beispielsweise durch höheren „Konsum“ über die Mehrwertsteuer oder bei Lohneröhung über ihre Lohnsteuer die Staatseinnahmen verbessern, sei dahingestellt – wäre aber mal ein interessantes Spiegel-Thema. Dazu sollte man dann aber eher keinen Wundermythos aufbauen. Das dazugehörige Kinderlied heißt übrigens: „Taler, Taler, du musst wandern …“