Leserbrief zu „MySpace – Nachrichten für Community-Kids“

Hallo Herr Patalong,

innerhalb von einem Monat ist das meine zweite Leser-eMail an Dich. Vermutlich wirst du auch diese eMail wieder nicht beantworten (können). Wie auch meine letzte eMail an Dich über deinen MySpace-Artikel: „Kostenlos gibt es überall“.

Nun aber ein paar sachdienliche Anmerkungen zu deinem letzten Artikel: „Nachrichten für Community-Kids“.

Fangen wird doch mal mit deinem ersten Absatz an (die Einleitung lasse ich mal ohne Kommentar):

Nachrichten gehören zu den populärsten Inhalten im Internet überhaupt. Da ist es kaum verwunderlich, dass sich das Musik- und Social-Network MySpace nun auch eine entsprechende Sammelseite leistet – zumal das Unternehmen zu Rupert Murdochs News Corp.-Imperium gehört. Seit Freitag befindet sich die Programmerweiterung nun im Betatest – still und heimlich.

Denn auf der MySpace-Seite selbst ist das Angebot bisher nicht zu finden. Wer sich dort umschauen will, braucht den direkten Link news.myspace.com – und ist mittendrin.

Nachrichten sind und waren schon immer ein essentieller Bestandteil von MySpace. Es gibt sogar eine indiviuelle „Sammelseite“ (im Übrigen netter Begriff von Dir, dann ist SPON einfach nur eine Massen-Sammelseite???). Denn in MySpace gibt es für die User eine Funktion, die nennt sich „Meine Bulettins“. Hier finde ich Nachrichten von Personen, die in meiner persönlichen Freundesliste stehen. Via „Bulettin posten“ lassen sich nämlich Nachrichten an alle Leute versenden, die in der eigenen Freundesliste stehen. Ein Social-Network eben, mit der Besonderheit, dass man mit vielen Personen gleichzeitig asynchron kommunizieren kann.

Und warum dieser „Betatests“ „still und heimlich“ ist… natürlich, das ist ein Skandal… das widerspricht der Natur von einem „Betatest“!?! Deine „Betatest“-Gedanken zu einem von Dir geschriebenen Artikel werden natürlich auch vorab auf SPON veröffentlicht, bevor ein paar Stunden später der vollständige Artikel online gestellt wird. Wie nennt man „Betatest“-Fahrzeuge von Automobilherstellern? Erlkönige… und waren das nicht die, deren Aussehen i.d.R. extra verändert werden, um auf der Straße „still und heimlich“ im realen Praxistest getestet zu werden?

Apropos finden und direkter Link. Wieso findet man oben genannten Artikel „Kostenlos gibt es überall“ nicht mehr über die SPON-Archivsuche? Wenn ich mich umständlich über die SPON Rubrik „Netzwelt – Web“ und dann zeitaufwendig durch „Weitere Artikel“ klicke gelange ich irgendwann (30.03.2007) zum Artikel.

Alle anderen Artikel findet man doch auch direkt über die Archivsuche, oder ist „Kostenlos gibt es überall“ zum „Betatest“-Artikel degradiert worden???

Weitere Anmerkungen zum aktuellen Artikel lasse ich nun doch sein. Deine Beißreflexe gegenüber MySpace (und Co.) sind offensichtlich. Schon schön, wenn man Feindbilder hat. Frage nur: Woher rühren die? Bist du bei MySpace angemeldet, aber deine „Freundesliste“ ist total leer? Nicht das du noch vor Hass und Einsamkeit Amok läufst. Hast ja selber gerade über „den Amokläufer von Blacksburg“ geschrieben:

Hier stell ich mir aber immer noch die Frage, warum dieser Artikel unter „Web“ gestellt wurde. Achja, passte ja vom Inhalt her zur „totalen Kommunikationskultur des Webs“ (Du / Patalong). Wobei Web konsequenterweise durch Gesellschaft ersetzt werden sollte, weil der treffendere und umfassendere Begriff. Damit wäre es einer anderen Rubrik zugehörig und Du als Ressortleiter für einen Artikel weniger verantwortlich. Nur nebenbei. Jedenfalls hoffe ich für Dich und dein Umfeld, dass du nicht auch Amok läufst… getreu deiner Artikel-Überschrift „Journalist, SPON-Ressortleiter – so einer muss schuldig sein“.

Beste Grüße,
Steffen Schmidt

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