Milchbezugsscheine werden beschnitten

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Die nach der Telekom-Telephilie zweit größte Enthüllung des SPIEGEL in diesem warmen Frühling konnte, wer noch nicht im Feten- und/oder Unwetter-Wochenende war, am Freitag lesen: Fünf Cent mehr wollen demnach die Nachfolgemilchbude der „Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin“ EDEKA und die Lidl-Lach-und-Wach-Stiftung (LuStig) pro Liter Kälberoriginaldrink zahlen. Doch die Rechnung haben die Kaufleute ohne die Freie Presse gemacht, die ungepresst ans Licht recherchiert hatte, dass es sich dabei nur um eine Verschiebetaktik handelt. Denn der höhere Einkaufspreis für die Milch soll mitnichten von den reichen Kolonialhändlern bezahlt werden, sondern – Achtung, festhalten: – vom Verbraucher.

Wenn das Schule machen sollte, können Deutschland und alle Deutschlandverbraucher einpacken nichts mehr, weil es schlicht unbezahlbar geworden sein wird. Schweinefleisch ohne brasilianischen Hungersojazuschuss, Jeans und Shirts ohne ehrenamtliche Kinderarbeit und am Ende auch noch „fairer Kaffee“ – das ist mit keinem Rabattmarkenheft der Welt aufzufangen. Wir warten auf die nächste SPIEGEL-Ansage.

3 Gedanken zu „Milchbezugsscheine werden beschnitten

  1. Torsten

    Wahnsinn. Da habt ihr mit Sicherheit einen Riesen-Skandal enttarnt.
    Mal ernsthaft: Was ist an der Spiegel-Berichterstattung auszusetzen? Dass der Verbraucher die 5 Cent Aufschlag zahlen soll, ist doch offenbar richtig. Also: Was ist eure Kritik?

  2. MuGo

    @Torsten:

    Weil der Spiegel so tut, als ob es ein Skandal wäre, dass erhöhte Einkaufspreise an den Verbraucher weitergegeben werden. Man muss einfach mal analysieren, WIE der Spiegel in seiner Zusammenfassung darauf hinweist, dass der Preis für Milch bei Edeka Berlin und Lidl demnächst steigen wird…

  3. Torsten

    Wenn der Spiegel schreibt, die 5 Cent mehr müsse der Verbraucher zahlen, so ist das erst einmal eine völlig neutrale Wiedergabe von Tatsachen. Dass daraus ein Skandal gemacht wird, sehe ich nicht. Reininterpretieren kann man da natürlich vieles, aber bei einer Spiegel-Kritik sollte es um wirklich greifbare journalistische Mängel gehen und nicht um solche Auslegungssachen.
    Und selbst wenn es so wäre: Wenn der Autor eben der Ansicht ist, dass es ein Skandal ist, dann kann er das auch so darstellen. Ein Bisschen Subjektivität schwingt in jedem journalistischen Artikel mit, das liegt einfach in der Natur der Sache. Daraus kann man dem Spiegel jawohl kaum einen Strick drehen.

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