Das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig hat mit eine ausführlichen Stellungnahme auf die Kritik ihrer Journalistik-Abteilung reagiert („Richtigstellung des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft (IfKMW) der Universität Leipzig zur Diskussion um die Profilbildung“).
Wir wollen – und können von den Ressourcen her – weiterhin nicht in das Thema einsteigen, aber für die Rubrik „kurz kommentiert“ rein von der Beobachtung des Streits her anmerken:
* Bei den beiden Stellungnahmen des Instituts wäre es gut, Autoren und Genese deutlich zu machen (über die wenig hilfreichen Einträge in den Dokument-Metatdaten hinaus). Ein Institut kann sich ja nur schwer äußern (das geht nur in der geläufigen Sprache der Public Relations), meist sind es doch noch Menschen, die Texte formulieren und publizieren.
* Die öffentliche Austragung des Streits rechtfertigt sich alleine schon daraus, dass für das Institut öffentliche Gelder verwendet werden und es eine öffentliche Aufgabe wahrnimmt. Was die „zuständigen Gremien“ darüber denken, kann dabei als eine von vielen Positionen vermeldet werden – die Deutungshoheit haben diese Gremien nicht.
* Nicht alles, was gewählt wird, ist demokratisch legitimiert. „Demokratie“ an einer Universität sähe anders aus als es in Deutschland der Fall ist. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Es geht um Partizipation, um (ein wenig) Mitbestimmung der Institutsangehörigen bzw. Studierenden.
* Hochschullehrer sind sicherlich auf der ganzen Welt eine schwierige Klientel. Wenn sie Beamte sind, wird es nicht einfacher. Nicht nur der immer stärker geforderten berufspraktischen Orientierung täte es gut, das Lehr- und Forschungspersonal an Universitäten grundsätzlich nur zeitlich befristet zu beschäftigen und danach wieder seines akademischen, aber nicht staatlich-besoldeten Weges ziehen zu lassen. Mindestens der ein oder andere Fachautor wird nur deshalb in Fußnoten der Wissenschaft verwaltet, weil er Professor ist.
Updte 23.01.2011: Absolventen der Leipziger Journalistik melden sich in einem offenen Brief zu Wort.