Protestantische Zinsen

Am Montag hatte der Herforder Superintendent, Michael Krause, öffentlich gemacht, dass in seinem Kirchenkreis seit 1967 an den Leitungsgremien vorbei ein Sondervermögen in Millionenhöhe aufgebaut worden ist. Ursprünglich wurden 1,5 Millionen D-Mark aus Kirchensteuermitteln auf ein Sparbuch eingezahlt. Diese wuchsen fast ausschließlich durch Verzinsung auf heute etwa 49,7 Millionen Euro an. Das Geld soll nun in den regulären Haushalt überführt werden. (epd)

Was Zinsen und Zinseszins ausmachen, sollte bekannt sein – gerade in der Kirche, die ja nicht von ungefähr mal ein absolutes Zinsverbot kannte, welches heute nur noch in Form historischer Texte gepflegt wird. Aber für die Vermehrung von 1,5 Millionen Mark auf rund 100 Millionen Mark binnen 44 Jahren wäre doch ein Sparbuch-Zinssatz von kontinuierlich rund 10 Prozent nötig gewesen.  (Bei halb so großem Zinssatz – 5% – wäre nicht etwa die Hälfte zusammengekommen, sondern nur ein Achtel: 12,8 Millionen Mark.) 10% Zinsen auf einem Sparbuch – das wäre dann doch sicherlich auch für die Staatsanwaltschaft interessant.

Ein Gedanke zu „Protestantische Zinsen

  1. buffy_H

    Hier ist das „Sondervermögen“ also ein Guthaben. Fein.
    Der Bund hat ja auch solche Sondervermögen, bloss:
    Da sind es Schulden !
    Sondervermögen ist wohl so eine Art Allzweckbegriff.
    Übrigens: Welche Bank war das mit der hohen Verzinsung,
    nimmt die auch normale Kunden ?

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