Merkwürdigkeiten

1.

„Bei den Zuschauern war Raab offenbar das heißeste Thema des Abends (neben der Deutschlandkette). Beim Kurznachrichtendienst Twitter war der ProSieben-Mann der mit Abstand meistdiskutierte Moderator.“ (Spiegel-Online)

Das ist das Level, auf dem vor Kurzem noch die Popularität eines Themas an der Google-Trefferzahl von Journalisten gemessen wurde. Die paar aktiven Twitterer sind alles andere als repräsentativ, auch nicht nur für die Gruppe der „TV-Duell“-Zuschauer.

2.

„Deshalb ist Barack Obamas finstere Entschlossenheit, mit Bomben und Raketen Syriens Diktator Assad zu bestrafen, innenpolitisch kein Ritt auf der Rasierklinge. Das ist bei Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem britischen Premierminister David Cameron völlig anders, und deshalb wird der US-Präsident wohl alleine zu Felde ziehen, allenfalls mit Frankreichs Präsident Hollande an seiner Seite (…).“ (Peter Königsberger, Allgemeine Zeitung, Kommentar am 31. August 2013 zu Syrien)

Es ist nicht einfach eine schlampige Sprache, es ist journalistisches Versagen, wenn in dieser Form personalisiert wird. Obama und Hollande „ziehen ins Feld“? Wenn, dann schicken sie Soldaten und lassen töten und sterben. Sie selbst werden in guter Militärtradition weit hinter der Schusslinie bleiben.

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