Wer “a” sagt …

Wann ist in der Berichterstattung das letzte Wort gesprochen? Im Falle Senait Mehari jedenfalls sinnvollerweise nicht mit ihrer Ankündigung einer Klage gegen das Medienmagazin ZAPP, über die SpOn am 20. Februar auf Grundlage eines Interviews in der Berliner Zeitung berichtet hat. Eigene Recherchen sind im Text nicht erkennbar. Gegen welche “Vorwürfe” die Sängerin auf welcher juristischen Grundlage vorgehen will – wohl Kernfrage des Berichts – bleibt unklar.
Wer mit der Berichterstattung über Reaktionen zum ersten ZAPP-Beitrag um die Frage, ob Mehari wirklich Kindersoldatin gewesen ist, einsteigt, sollte den Lesern die weitere Entwicklung nicht verschwiegen. Denn bereits die Sendung vom folgenden Tag ging ausführlich auf die Kritik ein.
Wie angekündigt veröffentlichte ZAPP danach auch die Stellungnahmen von anderen Redaktionen, die nach ihrer Mehari-Berichterstattung gefragt wurden. Eine Stellungnahme vom Spiegel, der am 13. September 2004 prominent über “die Überlebenskünstlerin” berichtet hatte, ist nicht darunter. Teaser:

Die Karriere der Soul-Sängerin Senait klingt wie ein Feldzug gegen das Schicksal: Ihr Vater machte sie zur Kindersoldatin, als Flüchtling schlief sie unter Hamburger Brücken – ihre Songs erlebt sie deshalb als Sieg über ihre Eltern.