Jugendgewalt eskaliert – in den Medien

Kinder rauben Kinder aus, Teenies töten Teenies – die kleinen Gewalttäter lösen Entsetzen aus. Pädagogen, Polizisten und Jugendhelfer suchen nach Wegen, die Schreckenskinder von einer kriminellen Karriere abzubringen.

So teasert Spiegel-Online zu seinem magische 13 Artikel umfassenden Dossier “Eskalation der Gewalt”. Und auch sonst wurde in jüngster Zeit wieder viel über die wachsende und unbeherrschbare Jugendkriminalität berichtet. Da darf man sich denn doch wenigstens wundern, weshalb eine völlig andere Interpreation, die beim Präventionstag in Wiesbaden mit rund 1.800 Teilnehmern diskutiert wurde, so gar keine Erwähnung findet, obwohl es mindestens über zwei große Agenturen lief. Wir zitieren mal die FR:

Jugendliche schlagen keineswegs immer häufiger und brutaler zu. Das hat die Kriminologin Wiebke Steffen in ihrem Gutachten für den Deutschen Präventionstag festgestellt, der am Montag in Wiesbaden begann.
Es gäbe “keine Anhaltspunkte dafür, dass die Jugendkriminalität zugenommen hätte oder ,immer schlimmer’ geworden wäre”, schrieb Steffen in ihrer Expertise. Im Gegenteil gehe die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten sogar zurück. (…)
Auch bei Gewaltdelikten zog die Wissenschaftlerin ein positives Fazit. “Insgesamt sind eher ein Rückgang der Gewaltbereitschaft und eine Zunahme der Missbilligung von Gewalt festzustellen”, betonte sie. Zahlen, die das Gegenteil zeigten, deuteten eher auf gestiegene Anzeigebereitschaft hin.

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