Hamas-Fatah-Verwechslung

Ein Gastbeitrag von Maximilian K.

Die Lage im Nahen Osten ist unübersichtlich und es kommt vor, dass Fachleute im Eifer der Gefechts die beteiligten Parteien durcheinander bringen.
Glücklicherweise gibt es den Spiegel, der solcherlei Missstände dann in aller Öffentlichkeit anprangert. Heute allerdings müssen sich der Reakteur Florian Gathmann und der stellvertretende Ressortleiter Politik Alwin Schröder selber eine peinliche Verwechslung vorhalten lassen:

hamas-fatah.jpg

Denn tatsächlich wurden natürlich die verlassenen Häuser der Fatah-Funktionäre geplündert.

8 Gedanken zu „Hamas-Fatah-Verwechslung

  1. maloXP

    Das erinnert mich an einen Artikel von Matthias Küntzel in SpOn anlässlich des Libanon-Kriegs im letzten Jahr:

    Während die Hisbollah durch den Einsatz von Streubomben auf israelische Bevölkerungszentren so viele Zivilisten wie möglich töten will, sucht Israel, die Zahl der zivilen libanesischen Opfer so gering wie möglich zu halten, auch wenn dies die Militäreinsätze erschwert.

    Später stellte sich dann heraus (bzw.: es war schon zum Zeitpunkt des Küntzel-Artikels bekannt), dass es die Israelische Armee war, die Streubomben einsetzte. Tja, um Helge S. zu zitieren: “Wer hat sich nicht schon einmal vertan”?

  2. Felix Deutsch

    Na, lass man gut sein. Das war dem Küntzel auch sehr wohl bekannt; hier handelt es sich nicht um eine dumme Verwechslung, sondern um Absicht.

    Die Kassam-Raketen der Hisbollah (die ja sehr wohl Tote und Verletzte im Norden Israels zur Folge hatten) werden so mal eben zu wesentlich tödlicheren Streubomben umgewidmet, um eine militärische Macht und Bedrohung herbeizufabulieren, die einfach nicht bestanden hat.

    Küntzel begreift sich eben durchaus als parteiischer Propagandist.
    Das ist, bei aller gegebenen Übelkeit der Hisbollah-Terroristen, eine journalistische Bankrotterklärung.

  3. Faktotum

    @Felix: Israel setzt Streubomben ein, das ist verwerflich, aber bis auf Belgien hat sich bislang keine Armee der Welt gegen diese Waffe ausgesprochen. Viele benutzen sie auch. Und ob es toll ist, oder nicht: Israel REAGIERT damit auf den nahezu ALLTÄGLICHEN Beschuss durch Kassam-Raketen durch eine militärische Armee (die Hisbollah begreift sich, ebenso wie die Hamas, als solche), die obendrein den Tod der Zivilisten bewusst einplant, da sie in Israel ausschließlich Zivilisten angreift und dazu bewusst in der “eigenen” Zivilbevölkerung untertaucht. Und objektiv betrachtet, beantwortet Israel diese permanente militärische Bedrohung (sorry Felix, aber nichts anderes stellen Hisbollah, Hamas & Co dar) in der Regel sehr wohl mit Augenmaß. Ich gebe aber zu: Im letzten Libanon-Krieg ist einiges schief gelaufen. Und das wird ja auch in Israel und anderswo diskutiert. Anstatt aber die Hisbollah, Hamas & Co. zu ächten, relativieren Menschen wie Du deren menschenverachtendes Vorgehen auch noch und stellen dadurch Israel als die Bösen dar, die sie einfach nicht sind. Die Bedrohung bestand und besteht, da ist nichts herbeifabuliert. Und dagegen muss Israel sich wehren.

  4. Felix Deutsch

    Du Clown solltest mal lesen lernen. Ich relativiere überhaupt nicht, sondern stelle lediglich fest, dass Leute wie Küntzel in ihrem Wahn die militärische Bedrohung durch solche sprachlichen Tricks zu übertreiben suchen.
    Das ist unsauber, und Israel kann auf solche “Freunde” wohl verzichten, die durch ihre Abfeierei von Militäroperationen werweisswas zu kompensieren suchen; die werden mit den Terroristen auch ohne die “Unterstützung” dieser Trottel fertig.

  5. Faktotum

    Keine Beleidigungen bitte, ich habe Dich auch sachlich kritisiert. Ich finde nämlich schon, dass Du Dich ein wenig missverständlich ausgedrückt hast. Dein [um eine militärische Macht und Bedrohung herbeizufabulieren, die einfach nicht bestanden hat] kann man durchaus in dem Sinne verstehen, wie ich es getan habe. Daran ändert auch Dein [Übelkeit der Hisbollah-Terroristen] nichts.

    Ich teile im Übrigen Küntzels Ansichten zum Teil, wenngleich ich seine “Islamofaschimus”-Thesen, die er an anderer Stelle von sich gibt, zum Beispiel ablehne. Einen Trottel würde ich ihn aber nicht nennen.

    Schließlich besaß/besitzt die Hisbollah durchaus Streubomben und hat sie, wenn ich richtig informiert bin (Haaretz) angeblich auch gegen Israel eingesetzt.

  6. Felix Deutsch

    Den Haaretz Artikel würde ich gerne mal lesen. Steht da etwa was von cluster bombs?

    Hat die Hisbollah eine Luftwaffe, die CBUs abwirft? Hat sie MLRS?

    Nee. Die haben Katjuschas (die einen einzigen HE Sprengkopf besitzen, plus Splitterwirkung durch Fragmente der Rakete), sonst nix.

  7. zaphodia

    Am 13. Mai stand im SpOn:

    “Seit Jahren schwelt zwischen den Nachbarländern ein Konflikt über die Kontrolle der 2430 Kilometer lange Grenze. Dabei geht es vor allem darum, das Einsickern von Taliban-Kämpfern zu verhindert, die sich in Afghanistan für ihre Angriffe auf Pakistan formieren.”

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,482647,00.html

    Solche Verwechslungen kommen schon mal vor, vom Rechtschreibfehler ganz abgesehen.

  8. Faktotum

    @Felix: Puh, das ist ja schon recht lange her (Oktober letzten Jahres, habe eben mal schnell versucht, den Haaretz-Artikel zu finden, habe auf die Schnelle aber leider nur einen Link zu einer ähnlichen Meldung auf der Jerusalem Post-Seite gefunden. Die Meldung wurde aber auch von anderen Medien verbreitet.

    http://www.jpost.com/servlet/Satellite?pagename=JPost/JPArticle/ShowFull&cid=1159193478190

    Und was die Verwendung von Cluster bombs angeht. Meines Wissens benötigt man nicht unbedingt eine Luftwaffe, um solche zu benutzen. Da reicht es, wenn man Raktenwerfer oder Artilleriegeschütze zur Verfügung hat. Beides hat die Hissbollah nachweislich.

    Aber jetzt ist es mal gut, oder? 🙂 In dem Post ging es ja ursprünglich um etwas anderes (Verwechslung Fatah/Hamas).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.