* Die Kritik des scheidenden KEP-Geschäftsführers Wolfgang Baake am „Wort zum Sonntag“ vom 1. Advent war methodisch völlig daneben. Dies ist bereits hier notiert: Evangelikaler Obrigkeitsknüppel.
Medienkritisch ist noch anzumerken, dass die Nachrichtenagenturen offenbar nur auf der Grundlage einer Pressemitteilung der KEP berichtet haben. Zumindest KNA hat auf Anfrage bestätigt, dass ihnen nicht das vollständige Beschwerdeschreiben von Baake vorlag. Dies wäre m.E. allerdings zwingende Bedingung, um das Ganze überhaupt aufzugreifen. Denn man sollte schon wissen, welche Behauptungen, Forderungen, Drohungen oder sonstwas Baake in sein Schreiben an den EKD-Medienbeauftragten gepackt hatte. Wenn eine PR-treibende Organisation in der eigenen Pressemitteilung einen (offenen) Brief erwähnt, diesen aber nicht veröffentlicht, muss dies zum Berichterstattungsausschluss führen (oder natürlich zur Recherche nach dem geheimen Brief).
* In der Werbung für ein Interview mit dem aus der katholischen Kirche ausgetretenen Theologen Frido Mann greift die Evangelische Sonntagszeitung (esz) mutig einen Satz aus dem Interview auf und titelt: „Papst Franziskus ist ein Showmaster“. Eine vergleichbar provokante Aussage zu einem protestantischen Kirchenchef dürfte man in der Publikation vergeblich suchen. In der Online-Fassung lässt die Kirchenzeitung dann auch noch genau die Passagen weg, die sich kritisch mit der evangelischen Kirche beschäftigen. Sachlich falsch ist daran nichts, aber schlechten Stil muss man den evangelischen Publizisten in diesem Fall schon bescheinigen.