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Social Media Manager

Die ARD sucht einen „Social Media Manager“ – in „freier Mitarbeit“.
Damit ist das Problem bereits vollumfassend benannt. Rob Vegas versucht es nochmal für die Bürokratenherren und -damen (bzw. versuchsweise wohl „Bürokratenmänner und -frauen„) verständlich zu machen. Wohl vergebens.
Interessant wäre nicht der Twitter-Account eines ARD-Vorsitzenden Lutz Marmor, sondern ein twitternder Lutz Marmor. Der eben auch schreibt: „Puh, fünf Stunden Sitzung wiedermal für nix.“ (Was allein natürlich auch nocht keine Story ist.) Oder eben eine originale twitternde Intentanz-Praktikantin, ein NDR-Kabelträger, die Köchin der BR-Kantine usw. Nicht, dass jede twitternde Köchin interessant wäre. Aber sie kann das Zeug dazu haben, nicht der Medienberater im Hintergrund.
Deshalb ist es auch so furchtbar unergiebig, die ARD zu Medienthemen zu befragen. Man bekommt nach langem Hin und Her ein paar Zeilen von der Pressestelle geschickt, die aus der Rechtsabteilung stammen. Eigentlich sollte dabei schon der Versender vor Langeweile versterben, vor Live-Cam.

In einem hat Showmaster Rob Vegas natürlich unrecht: dass er nur wegen seines nicht abgeschlossenen Hochschulstudiums für den ausgeschriebenen Posten ausscheidet. Die Begründung liefert er derweil selbst: Der Job kann nicht von einem noch so guten, witzigen Medien-Kaspar gemacht werden. Wenn er etwas bringen soll, dann braucht es dafür ARD-Menschen. (Und als ein solcher wird sich Dieter Nuhr sicherlich nicht vereinnahmen lassen wollen – jedenfalls nicht ohne extra Kaspar-Geld.)

Digitale Leserkommunikation

(Aus dem Archiv, von August 2008) Das Internet hat inzwischen den meisten Redaktionen Angebote zur Nutzerbeteiligung abgenötigt. Gelingende Kommunikation ist damit allerdings noch nicht garantiert. Ob Diskussionsforen oder Leserbriefe, Bürgersendungen oder Leserbeiräte – wer als Journalist mit seinen Kunden kommuniziert, muss Kritik vertragen und bereit sein, darauf öffentlich zu reagieren.
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