Die Anzahl vor Ort erschienener „Rettungskräfte“ halten viele Redakteure regelmäßig für den Gradmesser der Unglücksbedeutung. An eine artikulierte Verwunderung ob des oft immens scheinenden Aufgebots kann ich mich nicht erinnern. Dabei könnte man viele Einsatzberichte als Zeugnis teurer Überversorgung deuten.
So wurde gestern in einer Kleinststadt ein verletzter Handwerker aus einer ferienbedingt leeren Schule geholt. Es sei bei Elektroarbeiten im Treppenhaus verletzt worden. Für die Rettung aus dieser offenbar hoch komplizierten Lage wurde die Drehleiter der Feuerwehr benötigt, ferner drei weiterer Feuerwehrautos mit 15 Mann Besatzung, Krankenwagen, Rettungswagen und Polizei. Für eine Person im Treppenhaus einer Grundschule.
Wenn das nicht gewaltig übertrieben war – sollte sich die Lokalredaktion fragen, welche Katastrophe dem Ort droht, wenn mal mehr als eine Person aus der Schule befördert werden müssen.
AnderesBeispiele:
50 Rettungskräfte, 4 Notärzte, wg. Wespenstichen – 7 Kinder kamen ins Krankenhaus.
200 Helfer betreuen 52 Kinder und Jugendliche mit Durchfall. Wie üblich konnten sie nach einem Tag fast alle wieder nach Hause. (RP)