Wozu den Lesern einst unmittelbare Kommentarmöglichkeiten gegeben wurden, weiß der Henker, vermutlich einfach nur, weil da plötzlich jene Technik war. Mit Kommunikation hat diese “Interaktivität” jedenfalls nichts zu schaffen, Redakteure bleiben von allen Communitydebatten ungerüht.
Wozu Online-Medien überhaupt Dinge schreiben, fragt man sich weitergehend stets, wenn einen der Verdacht beschleicht, selbst die Mitarbeiter der eigenen Firma interessierten sich nicht die Bohne dafür. Tagelang, wochenlang, für Jahre und Ewigkeiten steht irgendein Nonsens als Netzjournalismus rum, ohne dass es irgendwen kümmert (Beispiel unten).
Es kann also leider kein gesteigertes Desinteresse sein, wenn beides zusammenkommt: aus dem eigenen Haus liest niemand den Quatsch, den Kollegen oder vielleicht sogar man selbst veröffentlicht hat, und der korrekte Hinweis des möglicherweise einzigen Lesers passiert die Redaktion am Hinterausgang.
Wen hat Bully Herbig in der “Geschichte vom Brandner Kaspar” gespielt? Den Tod. Und der heißt dort bairisch Boandlkramer, was man schon mal mit “Brandner Kaspar” verwechseln kann beim Umdichten einer Werbemitteilung.
Spiegel-Online-Auszug:
Leser-Korrektorat-Auszug:
Anderes Beispiel
für künstlerisches Redigieren, das trotz mehrerer Nachfragen unserer Redaktion einen Monat lang auf allen vom “Redaktionsnetzwerk Deutschland” bespielten Seiten zu bestaunen war (u.a. Hannoversche Allgemeine, Leipziger Volkszeitung, Kieler Nachrichten)
Der besondere Clou hier war nicht das offenkundig große Interesse aller Madsack-Mitarbeiter an der Berichterstattung, – sondern folgender Transparenzhinweis:
Weitere Beispiele für lange unkorrigierte journalistische Fehler: